Co-Autor: Sebastian Sievers
Am 22. Oktober 2025 hat das Europäische Parlament entschieden, keine direkten Trilogverhandlungen zum sogenannten Omnibus-Paket I aufzunehmen.
Der zugrunde liegende Richtlinienentwurf, der am 26. Februar 2025 von der EU-Kommission vorgestellt wurde, sieht unter anderem Anpassungen und Erleichterungen bei der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) sowie der Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD) vor. Detaillierte Inhalte des Omnibus-Pakets finden Sie hier.
Bedeutung der Entscheidung und Zeitplan
Mit der Entscheidung blockierte das Parlament den Vorschlag des JURI-Ausschusses vom 13. Oktober 2025, der eine direkte Aufnahme der Trilogverhandlungen empfohlen hatte. Der Ausschuss wollte die Berichtspflichten der CSRD und die Sorgfaltspflichten der CSDDD stärker einschränken, sodass künftig nur große Unternehmen unter die Berichtspflicht fallen würden. Laut dem Vorschlag des JURIS-Ausschusses soll folgendes gelten:
- CSRD: Nur Unternehmen mit mehr als 1.000 Beschäftigten und einem Nettoumsatz von über 450 Mio. EUR wären künftig zur Nachhaltigkeitsberichterstattung verpflichtet.
- CSDDD: Die Sorgfaltspflichten würden nur für Unternehmen mit mehr als 5.000 Beschäftigten und einem Nettoumsatz von über 1,5 Mrd. EUR gelten.
Da das Parlament dem beschleunigten Gesetzgebungsverfahren nicht zustimmte, bleibt der Entwurf offen für Änderungen. Die endgültige Abstimmung im Plenum ist für den 12. bzw. 13. November 2025 angesetzt. Im Anschluss daran soll voraussichtlich in der letzten Novemberwoche 2025 das Mandat für die Trilogverhandlungen erteilt werden.
Fazit und Ausblick
Die Entscheidung verzögert die Umsetzung der geplanten Erleichterungen und schafft weiterhin Rechtsunsicherheit bezüglich der ESG-Vorschriften innerhalb der Europäischen Union. Unternehmen sollten die Entwicklungen aufmerksam verfolgen und interne Prozesse frühzeitig überprüfen, um auf mögliche Änderungen der Berichtspflichten vorbereitet zu sein. So lassen sich Risiken und Verzögerungen insbesondere bei der Umsetzung von CSRD- und CSDDD-Anforderungen minimieren.
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