Was können wir im Hinblick auf künftige Krisen lernen?

Im März jährt sich der Pandemie-Ausruf der WHO – Zeit für eine Zäsur! – Welche Spuren hat Corona hinterlassen? Wo und wie manifestieren sich Risiken, aber auch Chancen für Unternehmer und Investoren?

Sechs Take Aways aus unserer Diskussion Next Normal Legal Impulse #3:

• Investoren achten durch die Corona-Pandemie verstärkt auf Zukunftsfähigkeit und Krisenresilienz von Geschäftsmodellen, bevor sie Investitionen tätigen. Insbesondere Branchenfelder wie Digitalisierung und Healthcare sind für sie interessant.
• Die Rolle des Staates als Kapitalgeber fokussierte sich in der Corona-Krise vor allem auf Fremdkapital-Unterstützung und Ad hoc-Hilfen. Mit zunehmender Dauer der Krise verlagert sich die Rolle des Staates hin zum Eigenkapitalgeber.
• Die Krise hat gezeigt, dass alternative Finanzierer und Finanzierungsmittel sich noch nicht etabliert haben. Die Unternehmen setzen in der Krise vor allem auf die Banken und den Staat als etablierte Kapitalgeber.
• Änderungen in der Unternehmens- und Organisationskultur sind eine weitere Folge der Krise. Business Continuity Management, also Stärkung des Risikobewusstseins und Aufbau einer Krisenresilienz durch z.B. Stellvertreterregelungen, Digitalisierung des Arbeitsplatzes (Homeoffice) und Know-How Management, ist momentan ein wichtiges Thema.
• Die erwartete Insolvenzwelle ist vorerst ausgeblieben. Dennoch sind vermehrte Insolvenzen, Distressed M&A Transaktionen oder Carve-outs zur Optimierung des Geschäftsmodells zu erwarten. Die Unternehmen stehen unter Druck, ihre Geschäftsmodelle zukunftssicher zu machen und die Investoren verfügen über ausreichend Liquidität. Stichwort: Heißer M&A-Herbst.
• Bereits vor der Krise haben Unternehmen den Menschen, seinen Platz in der Welt und im Geschäftsleben sowie den Umgang mit ihm verstärkt in den Mittelpunkt gerückt. Der Fokus auf die Menschlichkeit, den „human factor“, hat durch die Krise einen erneuten Schub erfahren. Eine Entwicklung, die sich fortsetzen wird.